Der Gegenspin

Veröffentlicht am 15. April 2024 um 12:34

Der Tischtennissport hat sich über die Dekaden in ganz verschiedenen Facetten weiterentwickelt. Mal sind die Bälle größer, mal die Beläge dicker und manchmal verändern sich die Schlag- und Beinarbeitstechniken.

Wenn man vor 15 Jahren gefragt hat, was ist die wichtigste Schlagkomponente bei einem Topspin, so hätten wahrscheinlich neun von zehn Leute den Spin/die Rotation genannt.

Würde man in 2024 dieselbe Frage stellen, so würde die Antwort Tempo und Präzision/Platzierung sehr oft fallen. Fakt ist, der Spin ist weniger geworden. Das Spiel ist schneller und noch direkter geworden und im Zuge dessen hat der Gegenspinball unheimlich an Bedeutung gewonnen!

 

Der Gegenspin ist die Antwort auf einen Topspin mit einem Topspin, man kann auch von Topspin gegen Topspin reden. Gerade "Andro" hat in den letzten Jahren die Belägen für diesen Schlag entwickelt, da diese herausragend wichtig sind für hohe Spitzenleistungen. Diese Beläge sind die "Andro Rasanter C-Reihe", C steht für „Counterspin“. Damit ist genau dieser Gegenspin gemeint.

 

In unserem neuesten Video stellen wir diesen Schlag genauer vor, wie dieser am Tisch und aus der Halbdistanz aussieht und worauf man beim Ausholen, Schlagen und Ausschwingen achten muss.

 

Auch benennen wir zwei Übungskombinationen, wie man diesen trainieren und umsetzen kann. Eine Kombination ist, dass man in einer freien Spielsituation den Druckschupf anwendet und somit den Gegner unter Druck setzt, in dem lang und schnell auf die Grundlinie geschupft wird. Hiermit erzeugen wir Zeitdruck, den den Gegner zu einem qualitativ schwachen Eröffnungstopspin zwingt.

Aus diesem Ball kann man nun selbst viel machen und den „Gegenspin“ anwenden. Dies muss unbedingt tischnah geschehen, um das Tempo und den Spin optimal mitzunehmen, um die Dynamik des eigenen Schlages zu maximieren. Machst du nun aber ein oder zwei Schritte nach hinten, so trifft man den Ball deutlich später. Damit verbunden ist ein Dynamikabfall, den man nicht ausgleichen kann. Deswegen gilt, dass man diesen Ball in der aufsteigenden Phase trifft aber spätestens am höchsten Punkt der Ballflugkurve.

 

Das andere Beispiel gilt für die Halbdistanz, was eher einem Topspin-Topspin Duell nahe kommt. Angenommen du wirst passiv und wirst in der Rückhand festgenagelt und kommst nicht mehr heraus aus dieser Spielsituation. Hier kann man entweder darauf lauern, dass der Gegner irgendwann die Seite wechselt und in die Vorhand spielt oder du springst irgendwann um die Rückhand um und spielst ebenfalls mit der Vorhand weiter. Hier gilt es nun aus dem passiven in das aktive Spiel zu kommen und den Topspin des Gegners mit einem „Gegen-Topspin“ zu beantworten.

Dies ist nur ein Fallbeispiel bezogen auf mich, da meine Rückhand deutlich schwächer ist als die Vorhand. Hast du nun aber auch eine gute Rückhand, kannst du dies natürlich auch mit der Rückhand machen.

 

Im Jahre 2024 muss nicht unbedingt der Spin massiv ausgeprägt sein aber der Spin bleibt ein großer Bestandteil des Spiels in Verbindung mit mehr Dynamik und einem besseren „Passiv-Aktiv Spiel“.

 

Viel Spaß beim Training!

Viele Grüße

Oliver Ceczka

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